Depressionen sind häufige, schwerwiegende, potentiell sogar lebensbedrohliche Erkrankungen. Die 12-Monats-Prävalenz affektiver Störungen liegt bei Erwachsenen in Deutschland bei über 10 %.
Die repetitive transkranielle Magnetstimulation- rTMS >> gehört heute insbesondere bei der Behandlung einer Depression zu den Therapieformen der Wahl:
Die therapeutische Wirksamkeit konnte in einer Vielzahl von multizentrischen Studien und Metaanalysen aus Studienergebnissen über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren belegt werden. Die rTMS ist damit eine anerkannte Methode und ist beispielsweise in den USA zur Behandlung therapieresistenter Depressionen von der FDA zugelassen. Die rTMS kann vor allem dann angewendet werden, wenn Patienten nicht ausreichend auf die bestehenden medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlungsmethoden ansprechen, wenn gravierende Nebenwirkungen auftreten oder wenn es Gegenanzeigen für Medikamente gibt.
Bei der Behandlung der Depression ist eine Kombination der rTMS mit Behandlungsmethoden wie Pharmako- und Psychotherapie möglich.
Bei der transkraniellen Magnetstimulation >> wird über eine Stimulationsspule, die am Kopf des Patienten anliegt, ein Magnetimpuls erzeugt, der kortikal ein elektrisches Feld induziert, das bei ausreichender Stärke eine Depolarisation kortikaler Neurone bewirkt. Nach einer exakten Bestimmung der individuell erforderlichen Stimulationsstärke und des idealen Stimulationsortes wird mit einem abgestimmten Stimulationsprotokoll stimuliert.
Für die Behandlung einer Depression wird in der Regel mit einem hochfrequenten Stimulationsprotokoll (10 Hz) die kortikale Aktivität durch gezielte Stimulation des linken dorsolateralen präfrontalen Kortex (lDLPFC) moduliert und normalisiert. Eine Behandlung der Depression umfasst dabei zum Beispiel bis zu 3000 Stimuli wochentäglich über einen Zeitraum von 3-6 Wochen.
Hohe Evidenz hat die rTMS bei der Behandlung einer therapieresistenten Depression. Eine entsprechende Anwendung ist bei einer leichten bis mittelschweren Depression zu empfehlen.
Die rTMS findet ihren Einsatz aber nicht nur bei der Behandlung einer Depression, sondern wird als eine potentielle Therapiemethode für eine Vielzahl weiterer neuro-psychiatrischer Indikationen gesehen, wie zum Beispiel Schizophrenie, Tinnitus, Manie, Zwangsstörungen, Konversionsstörungen, Panikstörungen. Darüber hinaus wird die therapeutische Wirksamkeit der rTMS in der rehabilitativen Medizin, bei Suchtkrankheiten, Essstörungen, Morbus Parkinson, Tourette-Syndrom, Schreibkrampf, Dystonien, Schmerz, Migräne, Stottern u.a.m. untersucht.
Bei der tDCS >> wird durch die Applikation eines schwachen elektrischen Gleichstroms am Kopf über Schwammelektroden transkraniell ein elektrisches Feld generiert, das die Aktivität der Neurone moduliert. Die neuronale Depolarisationsschwelle wird bei der tDCS nicht überschritten, es werden keine Aktionspotentiale ausgelöst.
Die tDCS wird als potentielle, auch adjuvante Behandlungsmethode für eine Reihe von Indikationen wie Rehabilitation nach Schlaganfall, Depression oder Schmerzbehandlung und andere mehr angesehen. Die tDCS kann in Verbindung mit fMRT, transkranieller Magnetstimulation >> (TMS) oder auch zentral wirkenden Pharmaka eingesetzt werden.
Sowohl bei der Behandlung einer Depression, wie auch bei der Therapie anderer neuro-psychiatrischer Indikationen, können Sie auf eine Vielzahl von Produkten zurückgreifen.